14 November
The new European Bauhaus

“We are founding an ‘academy’ for after a century of experimentation, the elements of a new style have become manifest. We feel drawn to the Mediterranean for this ocean forms the foundation of European culture.”

 

Die europäische Akademie als Gegenentwurf zum Nationalkonzept verfolgten Hendricus Theodorus Wijdeveld und Erich Mendelsohn mit ihrer European Mediterranean Academy zu Beginn der 1930er Jahre. Nach der Reichstagswahl am 31.07.1932, bei der die NSDAP, die stärkste Kraft wurde, begannen Mendelsohn und Wijdeveld eine Reise an die französische Künste, um einen geeigneten Ort für ihr Projekt zu finden. Die transnationale Akademie sollte als übergreifendes Konzept den europäischen Charakter tragen. An der mediterranen Künste Frankreichs sahen die beiden Gründer die Ursprünge der europäischen Geschichte und der gemeinsamen Identität der Europäer*innen manifestiert, sogleich sich diese Ausrichtung nur auf eine westeuropäische Perspektive beschränkte. Die Akademie war als multidisziplinäre Schule mit verschiedensten Fachbereichen in Anlehnung an das Bauhaus konzipiert.

 

An der Verwirklichung dieser Idee beteiligten sich zahlreiche Künstler*innen und Intellektuelle. Die beiden Gründer sowie der später hinzugestoßene, dritte Gründer, Amadeus Ozeanfant, sponnen ein breites Netzwerk an Kontakten zur Etablierung und auch finanziellen Absicherung der Bemühungen. Mit dem Ehrenkollegium von 24 Personen, das von Albert Einstein bis zu Henry van de Velde reichte. Trotz zahlreicher Schritte, die Schule zu gründen und den Unterricht beginnen zu lassen, war die Beteiligung am realen Aufbau verschwindend gering. 

 

Die AME kann vielmehr als Bekenntnis zu europäischen Idealen und als Bündnis gegen das Nationalstaats-Konzept gesehen werden. Einen finalen Endpunkt setze ein großes Feuer auf der Baustelle der Akademie 1934.

90 Jahre später wird erneut „The New European Bauhaus“ ausgerufen, die Europäische Union gründete 2020 die Initiative für eine nachhaltige Zukunft der Wirtschaft.