Dekolonisierung der Arbeitsmethoden staatlicher Museen
Was bedeutet heute „kolonisierte” Wissensproduktion? Man kann sich lange über die Definition streiten, aber für mich ist dabei am wichtigsten zu verstehen, dass es um eine Entfremdung von Kontext und Sinnstiftung geht und dass beides durch externe, kulturelle Dominanten ersetzt wird. Zugleich ist die Dekolonisierung von Wissensproduktion oft ein sehr traumatischer Prozess, der meistens eine emanzipatorische Erfahrung einschließt, bei der man sich selbst und den eigenen Kontext, die Geschichte, den Hintergrund findet und dann öffentlich repräsentiert. Auf unseren Plattformen implementieren wir Dekolonisierungsprozesse des Wissens und Denkens.
2021 wurde die Schule für Methoden der Kunstforschung an der Bishkek School of Contemporary Art in Zusammenarbeit mit dem Synergy Art Studio eröffnet.
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Im Rahmen eines öffentlichen Bildungsprogramms hat das Kuratorenteam (Diana Ukhina, Bermet Borubaeva) eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen mit Kunstpraktiken und Methoden der Kunstforschung geschaffen. Wir, die Teilnehmer/Moderatoren von BiSCA und Synergy, haben zusammen mit anderen eingeladenen Akteuren unsere eigenen Methoden der Kunstforschung vorgestellt und analysiert.
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Für uns bildet eine Methodik die Grundlage von Kreativität. Sie ist nicht nur für Wissenschaftler*innen ein Werkzeug, sondern auch für Kulturschaffende. Das Wichtigste für uns ist, dass die Schule für Methoden der Kunstforschung auf Selbstorganisation und Solidarität aufgebaut ist. Es gibt kein Budget, nur persönlichen Input und private Ressourcen. Es gibt keine Wissenshierarchie, keine Lehrenden, nur gleichberechtigte Teilnehmende, die am Prozess des Wissensaustauschs beteiligt sind. Den Schwerpunkt unserer Studien auf uns selbst und unsere persönliche, künstlerische Produktion zu lenken, wurde zu einem der Instrumente zur Dekolonisierung des Wissens im Zusammenhang mit den künstlerischen Prozessen in Bischkek, eine Erfahrung, die wir auch nach außen weitergeben. Wir betrachten unsere Arbeit mit den staatlichen Museen in Kirgistan durch das Prisma der Schule für Methoden der Kunstforschung.
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Museen habe ein enormes Potenzial für die Entwicklung sozialer Beziehungen und die Formierung eines Raums für Reflexion, Suche, unerklärliche sinnliche Erlebnisse und dadurch die Harmonisierung der sozialen Beziehungen. In ihrem Potenzial können sie für jeden so offen wie möglich sein, ohne Ausnahme, auch jenseits trennender Identitäten wie Nationalität, Religion, Gender und so weiter.
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Die meisten Museen in Kirgistan existieren als Infrastrukturen voller Artefakte, die interessant, wertvoll und kraftvoll sind, die aber in einer leblosen Umgebung aus Schweigen und Stille feststecken. Diese Räume, die vor allem in der sowjetischen Zeit entstanden, sind auf keinen Fall Zentren für das Sozialleben der Menschen, die vor Ort leben. Es sind Lagerstätten, einige in einem annehmbaren, andere in einem vollkommen desolaten Zustand – leer, staubig, mit verfallender baulicher Struktur und intellektuell dem Tod geweiht. Die einzigen Ausnahmen bilden Museen, deren Agenda auf die ein oder andere Weise den staatlichen Werten nahesteht, das heißt, die patriarchalisch und nationalistisch ausgerichtet sind.
In den letzten zwei Jahren habe ich mit dem Kirgisischen Nationalmuseum für bildende Künste Gapar Aitiev zusammengearbeitet und mich dabei auf die Kunst von Frauen konzentriert. Unser Museum erzählt wie die meisten Museen auf der Welt eine androzentrische Version der Kunstgeschichte und verbreitet mit seiner visuellen Kultur solche Ansichten. Weniger als fünf Prozent der in der Dauerausstellung gezeigten Kunst repräsentieren Künstlerinnen, was wohl auf genderorientierte Entscheidungen zurückzuführen ist.
2020 initiierte ich das Forschungsprojekt „Die Kunstgeschichte Kirgistans im 20. Jahrhundert im Werk von Künstlerinnen“. Es befasst sich mit der Kunstgeschichte durch die Arbeiten und Geschichten von Künstlerinnen der sowjetischen Zeit und ihren Gemälden, Grafiken, Skulpturen und Keramikarbeiten. Meine Kollegin Alima Tokmergenova und ich haben die Forschung als kulturelle Akteurinnen betrieben, die ihre eigene Geschichte, ihre Position in der heutigen Zeit und ihre Erinnerung unbeeinflusst von externen, dominanten Geschichten, Kanons und Strukturen gestalten wollten.
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Wir erstellen eine Studie des institutionellen Erinnerns des Museums an Künstlerinnen, deren Arbeiten sich ab der Gründung des Museums 1935 bis in die frühen 1990er-Jahre in seiner Sammlung befanden, zum größten Teil aber dem Publikum nicht zugänglich waren.
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Die Museumsleitung stand unserem Vorhaben, das wir als externe und unabhängige Forscherinnen durchführen wollten, offen gegenüber. Wir arbeiteten an diesen Bereichen:
1) Arbeit mit der Museumsbibliothek (Bücher und Ausstellungskataloge sortieren, Informationen über Künstlerinnen finden, zum Beispiel ihre Namen und Geschichten, und das Ordnungssystem und das Archiv der Bibliothek kennenlernen
2) Schaffung einer Online-Forschungsausstellung aus dem Material der Bibliothek mit Werken von Künstlerinnen
3) Arbeit mit der Museumssammlung, um eine Ausstellung aus dem Fundus zu kuratieren (wir stellten rund 140 Werke von 22 Künstlerinnen aus)
4) Kooperation mit dem Museum bei der Veröffentlichung eines Katalogs über Künstlerinnen, der auf unserer Arbeit beruht
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Die Offenheit der Museumsleitung ermöglichte es uns, eine langfristige Basis für unsere Forschungen über Künstlerinnen zu entwickeln. So konnten wir beginnen, mit unserer Arbeit als externe Akteur*innen Impulse einzubringen.
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Dennoch funktioniert das Museum vor allem innerhalb des zusammenbrechenden Systems sowjetischer Trägheit. Eine gute Sammlung stammt in der Regel aus dem letzten Jahrhundert und besteht aus Gemälden, Skulpturen, Grafiken, Volkskunst und Kunsthandwerk. Das Museum versteht sich selbst in erster Linie als eine staatliche Institution und nicht als gesellschaftliche. Es gibt zurzeit viele Probleme: Es gibt kein permanentes, öffentliches Programm, fast keine wissenschaftliche Arbeit, kaum Mitarbeiter*innen mit einer passenden Ausbildung und nur ein minimales Budget, das lediglich die geringen Gehälter und Unterhaltskosten deckt.
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Es fühlt sich an, als geschehe die Museumsarbeit auf isolierten Inseln, auf denen es Leben gibt, auf denen aber insgesamt Stagnation und Verlust zu spüren sind. Dies ist in mancherlei Hinsicht ein lebendiges Wesen, aber noch eher ein schlafendes Wesen. Eine Kreatur, die die Grundlage für die kulturelle Transformationen des ganzen Landes bildet, wenn diese Kraft geweckt und mit den schlafenden Potenzialen des Museumsnetzwerks im ganzen Land verbunden wird1.
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In Bischkek gibt es mehrere Museen, die an das Leben und Werk von Künstler*innen und Kulturschaffenden erinnern. Eines davon ist das Haus der Bildhauerin Olga Manuilova. Wenn wir mit der Verwaltung des Museums in Kontakt kommen, stehen die Menschen, die dort arbeiten, unseren Vorschlägen und Ideen immer offen gegenüber und sind bereit, mit uns zusammenzuarbeiten. Wenn es aber darum geht, unsere Ideen umzusetzen, wird klar, dass es ihre vorrangige Aufgabe ist, den Ort und seine Geschichte im jetzigen Zustand zu erhalten. 2015 erhielten wir vom Olga-Manuilova-Museum die Finanzierung für eine zweiwöchige Forschungsausstellung mit dem Titel „Kunst und Emanzipation: Olga Manuilova und ihre Zeitgenoss*innen“. Ein paar Jahre später traten wie erneut an das Museum heran, um eine Finanzierung für das Projekt „Die Kunstgeschichte Kirgisistans im 20. Jahrhundert im Werk von Künstlerinnen“ zu erhalten, das 2021 stattfinden sollte. Dazu organisierten wir eine eintägige Veranstaltung mit Workshops und Multimediainstallationen. Die Besucher*innen erhielten die Gelegenheit, mit dem Haus und dem Museum und seinen unterschiedlichen Bereichen zu interagieren. Das Budget für die Forschungsausstellung lag unter 100 US-Dollar, während das eintägige Event aus unseren eigenen und den Mitteln des Museums bestritten wurde.
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Solche Tage und Arbeitsprozesse sind sehr inspirierend, wir wollen noch mehr Ideen im Museum implementieren, damit daraus ein lebendiger Ort wird, sodass die Besucher*innen nicht nur kommen, um die Ausstellung zu sehen, sondern auch mit ihr in verschiedenen Formaten interagieren. Und die künstlerischen Prozesse, die hier stattfinden können, sollten nicht nur auf die Vergangenheit bezogen sein, sondern auch auf die Gegenwart, den Augenblick, in dem wir leben, auf das, was wir heute in Kunst und Kultur als kulturelle Akteur*innen und Zuschauer*innen erleben.
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Aufgrund dieser und anderer Erfahrungen reisten wir, die Kunsthistorikerin Oksana Kapishnikova, die Kuratorin und Wissenschaftlerin Diana Ukhina sowie die Wissenschaftlerin Alima Tokmergenova, in die Region Yssykköl, um das Projekt Partizipatorisches Museum für Museumsmitarbeiter*innen zu initiieren.
Und es fühlte sich seltsam an: Was können wir Menschen beibringen, die fast ihr ganzes Leben lang in Museen gearbeitet haben? Aber vielleicht verbirgt sich genau hier das Problem. Die Museen der Region Issyk-Kul befinden sich in einem historischen Gebiet, das für den Tourismus erschlossen wurde, aber die Ausstellung und die Arbeitserfahrung basieren im Wesentlichen auf dem, was in der Sowjetzeit geschaffen wurde.
Das Land bildet keine neuen Museumsspezialist*innen aus (die Fakultät für Kunstgeschichte hat 2022 nach langer Pause den Betrieb wieder aufgenommen), stellt aber manchmal Fachleute aus entfernt verwandten Bereichen ein und verlässt sich auf die ältere Generation. Angesichts der derzeitigen öffentlichen Finanzen, bei denen für Kultur und Museen nur Reste übrig sind, gibt es neue Schwierigkeiten bei der Arbeit mit dem Museumspublikum, die neue Ansätze erfordern.
Drei Tage lang tauschten wir uns am Ufer des Sees Yssykköl über unsere Erfahrungen aus, und die Museumsmitarbeiter*innen sprachen über ihre Arbeit, Museen und die Themen, die sie heute beschäftigen. Wir redeten darüber, wie sich Besucherbefragungen und Kunstrecherchen einrichten lassen und wie man Ausstellungen mit kleinem Budget veranstalten kann. An dem Seminar nahmen Mitarbeiter*innen der lokalen Geschichtsmuseen in Tscholponata und Balyktschy sowie vom Zentrum für nomadische Kultur teil.
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Das partizipatorische Museum ist ein Bildungsprogramm für Museumsmitarbeiter*innen in der Region Yssykköl, das aus zwei Teilen besteht: einem theoretischen Teil (dreitägiges Seminar) und einem praktischen (Recherche, Gestaltung einer Ausstellung und Publikation). Das Ziel ist es, sich mit den neuen Museumspraktiken vertraut zu machen.
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Im Verlauf der folgenden Monate führten Teilnehmer*innen unseres Projekts Besuchererhebungen und künstlerische Recherchen durch. Wir blieben mit ihnen in Kontakt, berieten und unterstützten sie. Für das Projekt gab es eine kleine Vergütung sowie ein Budget für Forschung und Präsentation. Zwei Ausstellungen wurden schließlich im Januar 2022 eröffnet.
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Das Staatliche Historische und Kulturelle Museum-Reservat Issyk-Kul in Cholpon-Ata präsentierte die Ergebnisse einer Untersuchung der Geschichte der Stadt, genauer gesagt der Sovetskaya-Straße, der Hauptstraße der Stadt. Auf der Grundlage von Archivdaten und mündlichen Erzählungen von Einwohnern und Zeitzeugen wurden Geschichten rund um die Sovetskaya-Straße präsentiert. Das Zentrum für nomadische Zivilisation im Dorf Chon Sary Oi arbeitete mit Gemeinden zusammen. In der Ausstellung wurde eine große Präsentation über die Flora und Fauna des Dorfes gezeigt, wobei interaktive Elemente und Multimedia eingesetzt wurden.
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Als Ergebnis des Projekts erstellten wir einen Zine-Guide für das Mitmachmuseum, der die Arbeitsmaterialien des Bildungsprogramms, Zwischenstufen der Forschung sowie Fotos der Ausstellungen enthält. Wir glauben, dass dieses Zine von anderen Museumsmitarbeitern in verschiedenen Städten des Landes verwendet werden kann.
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Diese Art der Kommunikation mit Museen ermöglicht es uns, im Bereich des gegenseitigen Lernens zusammenzukommen. Wir lernen von ihnen, sie nehmen etwas von unserer Erfahrung mit, und wir glauben, dass sie das in ihre Praxis übernehmen. Ich würde diesen Bildungskreis gern weiter ausdehnen und auch Räume für das Publikum, die Besucher*innen öffnen, die unsere Kompliz*innen werden können, Co-Autor*innen der Entwicklungsprozesse eines Museums oder einer kulturellen Einrichtung. Daraus könnten wichtige kulturelle Einrichtungen werden, öffentliche Räume auf unterschiedlichen Ebenen, die zur Verbreitung von Wissen und zum Erfahrungsaustausch beitragen, und es könnten Orte des Experimentierens und der Freiheit entstehen.
Mein Interessensgebiet bilden vorrangig kleine Museen in Kirgisistan, die nicht auf Anweisung von oben, von der Regierung gegründet wurden, sondern aus Basisinitiativen entstanden – selbstorganisierte Kultureinrichtungen, sogenannte öffentliche Museen. Hier geht es bei dem Wort „öffentlich“ nicht um Öffentlichkeitswirksamkeit, sondern um die Einbeziehung der Öffentlichkeit in die Bildung und den Betrieb des Museums. Warum wurden sie gegründet, für wen waren sie bestimmt, welche Rollen spielten sie, und wie funktionierten sie?
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In den 1960er- und 1970ern gab es in der Sowjetunion einen Museumsboom, auch in Kirgistan. Überall wurden in Städten, Dörfern und Schulen „öffentliche Museen“ eröffnet, die ein Museumsnetzwerk bildeten. Meisten handelte es sich um Museum, die zu einem historischen Denkmal gehörten, oder lokale Geschichtsmuseen, die als Archive für Geschichte und Artefakte, für Bildungsaktivitäten und für die Darstellung der Interessen der lokalen Communitys genutzt wurden.
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Diese kleinen Museen spielten ständig eine aktive Rolle in der Bildung für die lokalen Gemeinschaften. Daran arbeiteten Dorfbewohner*innen und Studierende unmittelbar mit, die auch an der Gründung und ihrem Betrieb beteiligt waren. Heute hat sich die Lage radikal verändert. Einerseits liegt das an der Trägheit der Museen, der schlechten Qualifizierung und den niedrigen Gehältern der Museumsmitarbeiter*innen. Andererseits gibt es in den Gemeinden kein Interesse mehr daran, diese Museen weiterzuentwickeln oder sie auch nur zu unterstützen oder zu besuchen. Das ist dem Umstand geschuldet, dass sich in ihnen nichts verändert und dort nichts passiert.
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Ich möchte wissen, warum Museen heute leblos sind und wenig besucht werden. Ich verstehe, wie stark die persönliche Mitivation eine Rolle spielen kann, die Motivation, etwas zu tun, zu schaffen und zu verändern.
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Kleine Museen, die auf dem Prinzip der Selbstorganisation einer Gemeinde oder einer einzelnen Person beruhen, funktionieren aktiv und werden von ihren Erschaffer*innen bestückt und entwickelt. Wenn die Initiator*innen des Museums sich zurückziehen, beginnt oft eine Prozess der Stagnation oder sogar der Regression der Institution.
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Bei unseren lokalen Museumskonferenzen kommt die Sprache oft auf die Museumsträgheit und wie man sie überwinden kann. Entfremdung von der Arbeit findet sich in vielen staatlichen Strukturen. Oft liegt das daran, dass die Kenntnisse der Mitarbeiter*innen unterschätzt werden, die geringe Gehälter (30 bis 45 Euro im Monat) beziehen, wodurch sie gezwungen sind, sich zusätzliche Jobs zu suchen. Sie müssen ihre ganze Energie für das Überleben aufwenden und nicht für Kreativität und Produktion. So kommt es zur Entfremdung und zur Unbeweglichkeit der Mitarbeiter*innen. Aus dieser Situation entsteht ein Teufelskreis, der zur Schließung der kleinen Museen beiträgt.
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Die Museumsstruktur wird vor allem im Interesse der Museumsmitarbeiter und der lokalen Community geschaffen, erhalten und entwickelt. Heute, im kapitalistischen Paradigma, gewinnt das Private die Oberhand über das Öffentliche – die Rhetorik des „WIR“ hat sich zu einer des „Irgendwer“ verändert, an der „WIR“ kein Interesse mehr haben. Doch erfordert die Entwicklung des Museums im Gegenteil die Dominanz des öffentlichen Bewusstseins und der öffentlichen Schöpfung. In kollektiver Mitgestaltung, einem konstanten Dialog (zwischen Betrachter*innen und Museum) kann ein prozessuales Verständnis der gemeinsamen Sache zu etwas Neuem gestaltet werden.
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Die methodischen Ansätze der Arbeit der BiSCA mit institutionellen Strukturen und der Dekolonisierung des Wissens lassen sich also wie folgt systematisieren:
1) Untersuchung der Bedingungen der Museen (Inhalt, Infrastruktur, Relevanz, Offenheit, Trägheit) – Museen in den Regionen (Projekt Museum der Partizipation in Issyk-Kul und das Herzen-Museum in der Region Talas) und in der Hauptstadt (KNMofFA nach G. Aitiev).
2) Arbeit mit der Museumssammlung, Museumsliteratur, Umsetzung und Förderung von kuratorischen und Forschungsansätzen (KNMofFA nach G. Aitiev und das Herzen-Museum in der Region Talas).
3) Durchführung von Bildungsprogrammen für Museumsmitarbeiter über künstlerische Forschungsmethoden, die Arbeit mit dem Publikum und die Umwandlung des Museums von einem Aufbewahrungsort in eine soziale Form (Museum für Partizipation)
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All das lässt sich als „Bildung in der Praxis” beschreiben, die die starren Strukturen umschifft. Dies ist unsere bewusste und unbewusste Agenda, auf diese Art wollen wir die künstlerische Sphäre und die Kunsterziehung dekolonisieren und uns selbst von rigiden, patriarchalen Regierungsstrukturen befreien. Nur so, in unserem Kontext, kann eine unabhängige Museumsagenda implementiert werden, die das Potenzial des Museums freisetzt und eine harmonische soziale Struktur sowohl unter den Menschen und zwischen der Menschheit und dem Planeten entstehen lässt.
Wenn wir die Lage aus der Sicht der Kultursoziologie betrachten, bestimmt die Kultur die sozialen Beziehungen und ihren Überbau. Daher können wir mithilfe des Potenzials der Museen als mögliche inklusive öffentliche Strukturen bewusst arbeiten, das kollektive Vorstellungsvermögen von Dogmen über die soziale Ordnung befreien und gesellschaftliche Verbote beseitigen, die uns von unser aller Recht fernhalten, wir selbst zu sein und dabei die Grenzen der anderen zu akzeptieren.