Issue number: 2
23 November 2022
Lesezeit: 10′
Martin Mäntele
In seinem Vortrag anlässlich der Weltausstellung 1958 in Brüssel entwickelt Tomás Maldonado (1922–2018) die Grundzüge dessen, was bis heute als Berufsbild des Industriedesigners gelten darf. Er prognostiziert: „[…] der Produktgestalter [wird] Koordinator sein. Es wird seine Sache sein, in enger Zusammenarbeit mit einer Reihe von Fachleuten die verschiedenen Erfordernisse der Herstellung und Gebrauchs zu koordinieren. Kurz, er wird für eine maximale Produktivität, aber auch für eine maximale materielle wie kulturelle Zufriedenstellung des Verbrauchers verantwortlich sein.“ (1)

Als Maldonado diese Zukunftsaussicht verkündete, lagen einige Jahre Lehrerfahrung an der HfG Ulm bereits hinter ihm. 1954 war er auf Einladung Max Bills an die neue Hochschule gekommen, und schon 1955 leitete er die Grundlehre.[2] Diese war obligatorisch für die Studierenden des ersten Studienjahrs oder neu an die Hochschule gekommene Studierende.[3] Als die HfG Ulm im August 1953 ihren Lehrbetrieb in provisorischen Räumen aufnahm, waren es ehemalige Bauhäusler wie Walter Peterhans (1897–1960) oder Josef Albers (1888–1976), die Max Bills Absicht umsetzen sollten, das Bauhaus in Ulm neu zu etablieren. Auch Helene Nonné-Schmidt (1891–1976) war ausgewählt worden, dieses Ziel zu unterstützen. Und mit Johannes Itten (1888–1967) war der Begründer des Vorkurses am Weimarer Bauhaus Ende April 1955 für eine Woche als Gastdozent in Ulm.[4]

Otl Aicher (1922–1991), gemeinsam mit seiner späteren Frau Inge Scholl (1917–1998) und Max Bill (1908–1994) Mitbegründer der HfG Ulm, hatte bereits in der Gründungsphase die Benennung Bauhaus Ulm abgelehnt, und so blieb es bei dem Namen Hochschule für Gestaltung, dem Untertitel des Bauhauses Dessau.[5]

Tomás Maldonado (im Mittelgrund) im Unterricht, 1955, Fotografie Ernst Hahn, Inv.-Nr. HfG-Ar Dp. 90.32.2, © HfG-Archiv / Museum Ulm
Tomás Maldonado und Studierender, 1955, Fotografie Ernst Hahn, Inv.-Nr. HfG-Ar Dp. 90.32.3 © HfG-Archiv / Museum Ulm
Binia Bill, Max Bill, Helene Nonné-Schmidt, Tomás Maldonado (von links), 1955, Fotografie Sigrid von Schweinitz, Inv.-Nr. HfG-Ar Schw 03.087 © HfG-Archiv / Museum Ulm

Welche pädagogische Richtung in Ulm einzuschlagen sei, darüber wurde in den Briefen diskutiert, die zwischen Bill, Aicher und Scholl hin- und hergingen, jedoch auch in der Korrespondenz Bills mit den Kandidaten, die er für Ulm zu gewinnen suchte. Walter Peterhans sprach sich in einem Brief an Bill vehement gegen das Experiment aus, teilte einen Seitenhieb gegen den „Bauhaus Kindergarten (oder Bauhaus Altersheim?)“ und dessen Pädagogik aus und stand letztlich im deutlichen Gegensatz zu den Absichten Bills.[6]

Josef Albers fasste seine Erfahrungen der beiden in Ulm gehaltenen Kurse in einem Bericht an die HICOG-Kommission zusammen, der er letztlich die weitere Förderung des ambitionierten Projekts empfahl.[7] Nach seiner Erfahrung sind „vision and articulation“ (annähernd zu übersetzen mit Vorstellungskraft und Formulierung) die Grundlagen der Lehre. Er verwahrte sich gegen „self-expression“ (Selbstausdruck) zu Beginn einer künstlerischen Ausbildung. Zur Begründung bemühte er den Vergleich mit der Sprache. Wie es nicht möglich sei, sich in einer fremden Sprache ohne Vokabelkenntnisse auszudrücken, so verhalte es sich auch im gestalterischen Bereich.[8]

Zurückkommend auf das Eingangszitat aus Maldonados Brüsseler Rede wäre zu fragen, welche Anforderungen dem Designer als Koordinator beizubringen wären, welche Auswahl an Fächern notwendig sind, um ihn auf diese Rolle vorzubereiten?[9] In Ulm beantwortete die Hochschulleitung diese Frage mit der Einführung von Fächern wie Semiotik oder Mathematischer Operationsanalyse, um nur zwei Beispiele zu nennen.

In der Grundlehre ist dieser neue Ansatz bereits 1955 fassbar. Tomás Maldonado nannte seinen Teil des Grundlehreunterrichts „Visuelle Methodik“, vermutlich in Anlehnung an Peterhans’ „Visual Training“, welches dieser 1938/39 in Chicago einführte und 1953 in Ulm unterrichtete.[10]

Die von Maldonado formulierten Aufgaben hat der Studierende Klaus Franck (1932) übersichtlich unter der Überschrift „grundlehre 1955/56“ zusammengestellt.[11] Die meisten Aufgaben sind in einem kurzen Text beschrieben, einigen sind erläuternde Skizzen beigefügt. Franck nummerierte die Aufgaben von 0 bis 8. Sie seien kurz aufgezählt: „0 spinsky-dreiecke“ [!], „1 peanofläche“, „2 system weierstrass“, „3 schwarz als farbe“, „4 symmetrie“, „5 genauigkeit – ungenau“, „6“ vier „übungen nach ames“, „7“ fünf Aufgaben zum „gleichgewicht von flächen mit farbiger und struktureller behandlung“, „8“ eine weitere Gruppe von drei Übungen ohne gemeinsame Überschrift.[12] (siehe Anhang)

Student work by Hans von Klier from the Maldonado Basic Course, 1955-1956.

Das erste Studienjahr bzw. das Grundlehrejahr war den nicht angewandten Entwürfen gewidmet, trotz allen Drängens der Studierenden, etwas entwerfen zu wollen. Es ging zunächst darum, Grundlagen der Gestaltung zu erlernen, ohne an die Verwertbarkeit des Gelernten denken zu müssen.[13] Bis 1961 war diese Grundlehre für alle dieselbe, erst im Anschluss entschied sich, wer in welche Abteilung aufgenommen wurde. Ab 1961 wurde die allgemeine Grundlehre abgeschafft und in den einzelnen Abteilungen organisiert und so dem jeweiligen Fach (Produktgestaltung, Visuelle Kommunikation, Industrialisiertes Bauen) angepasst.

Tomás Maldonado, laut Aicher ein „aus der Malerei ausgestiegener Theoretiker“,[14] befasste sich bereits in Argentinien mit theoretischen Fragen, wie William S. Huff nachweist.[15] William S. Huff,[16] im Studienjahr 1956/57 Studierender an der HfG und begeisterter Adept von Maldonados Konzept, wies etwa auf die vierbändige Geschichte „World of Mathematics“ hin, die heute noch in der im HfG-Archiv Ulm erhaltenen Hochschulbibliothek bewahrt ist.[17] In diesen Bänden findet sich auch die englische Übersetzung eines Aufsatzes des Mathematikers Hans Hahn, der im Deutschen den Titel „Die Krise der Anschauung“ trägt.[18] Dieser Text setzt mit einer Kritik an Immanuel Kant und dessen Bevorzugung der Anschauung ein und führt in der Folge etliche Beispiele an, die belegen sollen, dass die damals aktuellen Probleme der Mathematik nicht durch Anschauung lösbar seien.

Die von Hahn angeführten Belege umfassen die Überlegungen von Weierstrass zu einer Kurve, „die in keinem einzigen Punkte eine bestimmte Steigung, eine bestimmte Tangente besitzt“ (S. 48f), Giuseppe Peano und die unendliche Kurve im zweidimensionalen Bereich (S. 51f.) Die Konstruktionsweise einer Peano-Kurve, wie sie sich in den ausgeführten Aufgaben der Ulmer Studierenden finden lässt, ist in diesem Aufsatz abgebildet.[19] Und auch die „Kurven, deren sämtliche Punkte Verzweigungspunkte sind“, nach dem polnischen Mathematiker W. Sierpinski, die Klaus Franck unter Aufgabe 0 fälschlich „spinsky“ nannte, ist bei Hahn aufgeführt.[20]

Die Peano-Kurve ist bei Franck unter Aufgabe 1 aufgeführt, die Weierstrass-Kurve unter Aufgabe 2. Ohne dies erschöpfend belegen zu können, zeichnete sich hier bereits eine pädagogische Stoßrichtung ab, die er in seinem Vortrag 1958 dann so zusammenfasste: „Wir wissen heute, daß die Theorie mit der Praxis und die Praxis mit der Theorie verschmolzen sein muss. Tun ohne Wissen ist heute ebenso unmöglich wie Wissen ohne Tun. Das operationale wissenschaftliche Denken hat den naiven Dualismus, die Pseudoprobleme, die die ersten Pragmatiker so beunruhigten, überwunden.“[21]

Otl Aicher und Tomás Maldonado (von links), 1955, Fotografie Sigrid von Schweinitz, Inv.-Nr. HfG-Ar Schw 03.253 © HfG-Archiv / Museum Ulm
Hans G. Conrad, Almir da Silva Mavignier, Tomás Maldonado und Martin Krampen (von links), 1955, Fotografie Sigrid von Schweinitz, Inv.-Nr. HfG-Ar Schw 03.347 © HfG-Archiv / Museum Ulm
Hochschule für Gestaltung Ulm, 1955, Fotografie Sigrid von Schweinitz, Inv.-Nr. HfG-Ar Schw 08.003 © HfG-Archiv / Museum Ulm
Tafel „grundlehre“, Mensa-Ausstellung, 1958, Inv.-Nr. HfG-Ar Sti T 097 © HfG-Archiv / Museum Ulm
Blick in die Grundlehre, Mensa-Ausstellung, 1958, Inv.-Nr. HfG-Ar Sti T 098 © HfG-Archiv / Museum Ulm
Tafel „grundlehre“, Mensa-Ausstellung, 1958, Inv.-Nr. HfG-Ar Sti T 099 © HfG-Archiv / Museum Ulm
Tafel „visuelle methodik“, Mensa-Ausstellung, 1958, Inv.-Nr. HfG-Ar Sti T 100 © HfG-Archiv / Museum Ulm
Tafel „symmetrielehre“, Mensa-Ausstellung, 1958, Inv.-Nr. HfG-Ar Sti T 101 © HfG-Archiv / Museum Ulm
Tafel „wahrnehmungslehre“, Mensa-Ausstellung, 1958, Inv.-Nr. HfG-Ar Sti T 102 © HfG-Archiv / Museum Ulm
Tafel „farbenlehre“, Mensa-Ausstellung, 1958, Inv.-Nr. HfG-Ar Sti T 107 VI-1 © HfG-Archiv / Museum Ulm

Womöglich ist darin auch ein Kommentar zu sehen, der sich indirekt auf den Briefwechsel von Bill und Peterhans beziehen ließe, wobei an dieser Stelle freilich offenbleiben muss, wann und wie ausführlich sich Maldonado und Bill zu diesen Fragen ausgetauscht haben.

Der eingangs zitierte Vortrag auf dem Kongress in Brüssel ist für die weitere Entwicklung in Ulm von so großer Bedeutung, weil Maldonado ausführlich darauf einging, dass das Bauhaus für die Hochschule für Gestaltung in Ulm kein Vorbild mehr sein konnte. Er schrieb: „Diese Erziehungsphilosophie befindet sich nun in einer Krise. Sie ist nicht in der Lage, die neuen Beziehungen zwischen Theorie und Praxis, die die jüngste wissenschaftliche Entwicklung geschaffen hat, in sich aufzunehmen.[22]

1958 ist zudem das Jahr, in dem die HfG Ulm erstmalig eine umfassende Bilanz ihrer Tätigkeit seit der Gründung 1953 vorlegte. In den Räumen der Mensa im von Max Bill entworfenen Hochschulgebäude dokumentierte eine von Dozenten und Studierenden gestaltete Ausstellung auf insgesamt 84 Tafeln die Organisation und Struktur der Institution, die einzelnen Abteilungen mit ihren Unterrichtsinhalten und weiteres mehr.[23]

„visuelle methodik ist das hauptfach der grundlehre, dessen zweck darin besteht, die studenten in der bewussten und kontrollierten behandlung von gestaltungsprozessen zu trainieren...“

Elf dieser Tafeln sind der Grundlehre gewidmet.[24] Tafel 97 gibt den Zweck und das Fächerverhältnis an. Die Grundlehre fand im ersten Studienjahr statt und musste durchlaufen werden, bevor die Studierenden in eine der – 1958 noch – vier Abteilungen aufgenommen werden konnten. Der Text nennt vier Ziele. Zunächst diene die Grundlehren der Einführung in die Arbeit der Abteilungen, vor allem in die Methoden, die in diesen Abteilungen angewendet wurden. Das zweite Ziel sei der Ausgleich der unterschiedlichen Voraussetzungen, die die Studierenden mitbringen, sei es durch die verschiedenen Fächer oder die Länder mit unterschiedlichen Erziehungssystemen, die sie bislang kennengelernt haben. Das dritte Ziel „[…] macht die studenten mit den wichtigsten fragen unserer technischen zivilisation vertraut und vermittelt auf diese weise die horizonte, in denen die konkreten gestaltungs-aufgaben sich heute stellen“. Das vierte Ziel spricht die interdisziplinäre Zusammenarbeit an, bei der es darum geht, dass „jeder einzelne[n] die fragestellungen und die perspektive der übrigen mitarbeiter versteht“. Die beiden letzten Ziele formulieren das Konzept, das später als „ulmer modell“ in die Designgeschichte eingehen wird.[25]

Dass die Visuelle Methodik als zentrales Fach angelegt war, lässt sich an der Stundenverteilung ablesen. Ihr waren 420 Unterrichtsstunden gewidmet, der Werkstattarbeit dagegen nur 280, und für die Darstellungsmittel, zu denen Konstruktives Zeichnen, Schrift, Sprache und Freies Zeichnen zählten, lediglich 70, wie auch für die Methodologie, Soziologie und eine Reihe naturwissenschaftlicher Fächer, nämlich Mathematik, Physik, Chemie. Der Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts [sic!] maß man immerhin 140 Unterrichtsstunden zu.

Auf den Tafeln 100 bis 107 wird die Visuelle Methodik aufgefächert, die auf der Tafel 100 als Hauptfach der Grundlehre ausgewiesen ist. Genauer ist dort zu lesen: „visuelle methodik ist das hauptfach der grundlehre, dessen zweck darin besteht, die studenten in der bewussten und kontrollierten behandlung von gestaltungsprozessen zu trainieren. Dabei werden die anregungen von folgenden wissenschaftlichen disziplinen verwertet:

1 wahrnehmungslehre

2 symmetrielehre

3 topologie

[…] Der kurs beginnt mit elementaren übungen aus dem sektor der visuellen wahrnehmung. die aufgaben werden gelöst unter verwertung der ergebnisse der modernen wahrnehmungslehre.“

Diesem Text folgend sind die weiteren Tafeln den Themen Symmetrielehre (T 101), Wahrnehmungslehre (T 102), Gestalt [und] Struktur (T 103), Wahrnehmungslehre (T 104), Topologie (T 105 und 106) und schließlich der Farbenlehre (T 107) gewidmet.

Von den auf das Bauhaus zurückgehenden Aufgaben aus dem Unterricht von Josef Albers oder Walter Peterhans fehlt jede Spur. Einzig die von Helene Nonné-Schmidt vermittelte Farbtheorie ist auf Tafel 107 im „Schnitt durch eine Farbkugel“ zu greifen.[26] Die Abkehr vom Bauhaus, auch in der Grundlehre, ist nun endgültig vollzogen.[27] Der Weg für den neuen Designer ist frei.

Anhang (HfG Ar Sti G 14)
Klaus Franck, Übersichtsdarstellung der Aufgaben von Tomás Maldonado, Studienjahr 1955/56

Die Aufgaben sind von 0 bis 8 durchgezählt.
kurs maldonado – grundlehre 1955/65 – klaus franck

0
SPINSKY-DREIECKE

— 01 schema: die gleichmässigen, in der skala angegebenen farbstufen werden in 3 verschiedenen anordnungen in die dreiecke A, B und C eingetragen. es erweist sich, dass die optische wirkung der farbstufen in jedem der 3 dreiecke anders ist und mit der skala nicht übereinstimmt.
— 02 grau-schwarz
— 03 korrektur grau-schwarz: in der korrektur werde die farben in den dreiecken mit der stufung der skala in optische übereinstimmung gebracht und erlangen eine gleichmässige abstufung.
— 04 gelb-rot: korrektur von d. gillard
— 05 blau-weiß
— 06 blau-gelb

1
PEANOFLÄCHE

— 11 4096 felder; 64 mal der modul nach schema c aneinandergesetzt

2
SYSTEM WEIERSTRASSE

— 21 ausgehend von einem gleichseitigen △ mit 8 cm seitenlänge [!] wurde die konstruktion so angeordnet, dass die zickzacklinien ein quadrat 32 • 32 cm ausfüllen. Farbverlauf: grund: weiss-gelb-weiss / linie: rosa-violett-hellblau
— 22 Farbverlauf: a) weiss-rot-weiss: grund / linie: grün; b) weiss-blau-weiss: grund / linie: orange

3
SCHWARZ ALS FARBE

— 31 zum bildbau wurde peanofl. c verwandt. das quadrat 32 • 32 wurde in 4 senkrechte streifen geteilt, von denen in der farbgebung der zweite die umkehrung des ersten darstellt. im dritten erfolgt eine vertauschung der farben und im vierten eine umkehrung des dritten. / schwarz soll nicht als ‚loch’, sondern als farbe wirken.

4
SYMMETRIE

— 40 zeigt das schema für 41 und 42 mit einem gleichseitigen △ s = 1 cm wird eine drehstreckung in der weise vorgenommen, dass sich eine seitenlänge zur nächst grösseren wie 2:3 verhält. Die streckung reicht von 1:1½ bis 8:12. das zweite bild zeigt die eingeschriebenen kreise der dreicke
— 41 transparenz durch schraffur. das beschriebene system wird um 180° gedreht und überlagert. die schraffurrichtung wird um 90° gedreht.
— 42 illusorische transparenz und farbmischung.
— 43 katametrie, drehstreckung von achsensystemen.
[Schemazeichnung]

um einen mittelpunkt werden im abstand 1 2 3 4 punkte angeordnet, die wiederum ausgangspunkte für die anordnung katametrischer körper sind, die von diesen punkten ebenfalls die abstände 1 2 3 4 auf den neuen achsen haben. die verwandtschaft besteht im gemeinsamen umkreis.

5
GENAUIGKEIT–UNGENAU

— 51 symmetrie: katametrische körper, entstanden durch drehung eines strahles über ein parallelogramm.
— 53 [Schemazeichnung]: durchmesser 4 5 6 7 cm format A3, aus quadrat und dessen dialoge entwickelt. Katametrie

 

6
61 BIS 64

übungen nach ames-demonst.
tiefenstaffelung durch farbige behandlung der körper

7
71 BIS 75

gleichgewicht von flächen mit farbiger und struktureller behandlung

8

— 81 komposition von 5-10 Kreissegm. in einem system von 20 Kreisen
— 82 anordnung von je 3 akzenten in 2 feldern 20/20 mit je 36 elementen
— 83 3 sich überlagernde systeme 3 akzente aus jedem system bilden zusammen eine gruppe durch gemeinsame farbe

Martin Mäntele
(*1965 in Meßkirch, Deutschland) ist seit 2013 Leiter des HfG-Archivs. Er studierte ab 1984 Kunstgeschichte und Neuere Deutsche Literatur in Tübingen, Newcastle (GB) und Hamburg. 1999 schloss er an der Universität Tübingen seine Promotion ab. Er ist beteiligt an zahlreichen Ausstellungs- und Publikationsprojekten. 2003-2012 übernahm er diverse Lehraufträge im Fach Designgeschichte an den Hochschulen in Ulm, Würzburg und Schwäbisch Gmünd.